Sportunterricht mal anders
Provokationen gehören oft schon zum Alltag Jugendlicher, dadurch entstehen Situationen, die aus dem Ruder laufen. Viele erleben so etwas und reagieren unbewusst falsch durch eine Angst- oder Überreaktion. Aber wie agiere ich richtig? Wann mache ich mich selbst strafbar, wenn ich mich wehre?
Unter Anleitung des ehemaligen Spezial Forces Mitglied der Polizei Uwe S. hatte die Klasse 10b Gelegenheit Verhaltensweisen zu trainieren, um dem zu begegnen. 3 Wochen des regulären Sportunterrichtes haben wir dafür verwendet, für Gewaltphänomene sensibilisiert zu werden und alternative Handlungsweisen einzuüben. Das Motto: Deeskalation. Dazu gehören Strategien, Botschaften auszusenden, die allein durch Körperhaltung und Auftreten bewirken, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Täter erkennen sehr schnell Opfersignale und wissen dies für sich zu nutzen. Dies ist leicht zu verändern, wenn man es weiß.
Ein weiterer Schwerpunkt waren einfache effektive Methoden zu erlernen, sich zu wehren und unbeschadet aus einer brenzligen Situation herauszukommen. Theoretische und praktische Übungen waren auf dem Plan, die Uwe S. mit immer neuen Ideen auf sympathische Art und Weise zu vermitteln vermochte.
Wie entwinde ich mich einer Umklammerung ohne zu verletzen oder verletzt zu werden? Wie mache ich einen Angreifer kurzfristig kampfunfähig, um Zeit zu gewinnen, mich davonzumachen? Kleine Handgriffe mit großer Wirkung, Tricks, die wir als „Otto Normal“ Verbraucher nicht kennen, wurden praktisch an Mitschülern eingeübt. Wir haben dabei auch viel gelacht und uns von einer anderen Seite kennengelernt.
Es bleibt zu hoffen, dass wir niemals in solche Momente geraten, aber so haben wir Anregungen erhalten, damit umzugehen. Ein großer Dank dem Engagement von Uwe S..
Mareike Mondrowski